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„Ein außergewöhnlicher Mensch“ Msgr. Winfried Pilz ist verstorben

Denn wir wissen: wenn unser irdisches Haus abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel.

2. Korinther 5, 1

Uns erreichte die traurige Nachricht, dass Msgr. Winfried Pilz am Samstagabend, den 23. Februar im Alter von 78 Jahren im Carolus-Krankenhaus in Görlitz verstorben ist. Msgr. Pilz, geboren gam 4. Juli 1940 in Warnsdorf (Nordböhmen) kam durch Flucht und Vertreibung und insbesondere durch sein Wirken als Priester durch viele Regionen Deutschlands. 1966 in Köln zum Priester geweiht, prägte Msgr. Pilz bundesweit die katholische Jugendarbeit sowohl als Seelsorger wie auch als Dichter von neuen geistlichen Liedern. Als Jugendseelsorger des Erzbistums Köln und Rektor der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg sowie als Referent im Jugendhaus Düsseldorf war er vor allem in der Jugendarbeit aktiv. Zunächst arbeitete er 10 Jahre als Pfarrer in Kaarst. Als Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ prägte Msgr. Pilz 10 Jahre bis 2010 die Aktion Dreikönigssingen.

2007erfolgte die Ernennung zum Archimandriten aufgrund seiner Verbundenheit mit der griechisch-katholischen Kirche in Syrien. In zahlreichen Laudationen wird sein Wirken als Autor vieler Publikationen und als Komponist neuer geistlicher Lieder gewürdigt, darunter als bekanntestes „Laudato si“, in dem er einen Text in Anlehnung an den Sonnengesang des Franz von Assisi schrieb.

Zahlreiche Laudatoren würdigen das Leben und Schaffen des Prälaten Msgr. W. Pilz und enden in ihrer Laudatio mit seiner Berufung 2010 bis 2012 als Auslandsseelsorger der deutschsprachigen Katholischen Gemeinde in Prag und seiner Rückkehr zu den Wurzeln seiner Kindheit in Leutersdorf, der böhmisch-sächsischen Grenzregion, nur wenige Kilometer von seinem heute in Tschechien liegenden Geburtsort Warnsdorf entfernt.

Aber ein Geistlicher im Ruhestand passte so ganz und gar nicht zu Msgr. Pilz. Er kam in seine Heimat im böhmischen Niederland auch mit der Absicht, hier an der böhmisch-sächsischen Grenze noch etwas mitgestalten zu können und die bereits guten Beziehungen zwischen den tschechischen und deutschen Nachbarn zu festigen.

Der herrliche Blick ins hiesige Dreiländereck und auf die auf die Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka (Schönborn) dem Heimatdorf seiner Mutter, war mit ausschlaggebend, auch Kontakte zu unserem sich in Gründung befindenden Förderverein zur Rettung der Heimatkirche in Schönborn, zu knüpfen.

Aus seiner eigenen Erfahrung heraus wusste er, dass selbst in der ärmsten Wohnung nach dem Krieg nie die schlichte Abbildung der Heimatkirche gefehlt hat. Sie war und ist schon immer das sichtbare Symbol der irdischen und kirchlichen Heimat gewesen.
Folgerichtig wurde Msgr. Pilz in seiner noch drei Jahre währenden Amtszeit als Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ in Aachen am 7. Oktober 2007 nach einem Festgottesdienst Gründungsmitglied unseres Fördervereins Kirchensanierung Schönborn e.V.
Msgr. Winfried Pilz war ein außergewöhnlicher, ein besonderer Mensch. Doch wie beschreibt man diesen Menschen, der sich seit seiner Kindheit dazu berufen fühlte, Priester zu werden und trotz seiner großen Leistungen und Verdienste, seiner Bekanntheit und Beliebtheit ein einfacher bescheidener Mensch geblieben ist, der in sich ruhte und allen Menschen stets freundlich zugewandt war?

Denn so haben wir Msgr. Pilz seit unserer Gründungsversammlung kennengelernt. Er war ein begnadeter Prediger und tiefgläubiger Charismatiker, ein Mann mit großer Seele und vielen Talenten. Nur beiläufig erwähnte er, dass er Gedichte und Lieder schreibt. Auf unserer Gründungsversammlung haben wir Msgr. Pilz als einen sehr feinfühligen Menschen mit lebhaften Augen, aber stets einen gütigen wohlmeinenden Blick kennengelernt.

Offen, kontaktfreudig, hilfsbereit, und kultiviert unterstützte Winfried Pilz von Anfang an unser Vorhaben, die Sanierung des Kirchturmes als ersten Bauabschnitt. Sein felsenfester Optimismus und der Glaube an das Gute im Menschen, sein feines Gespür für alle ein offenes Ohr zu haben und seine hohe Bereitschaft auf andere zu zugehen, zeichneten Winfried Pilz aus. Dabei konnte er sich selbst zurücknehmen und dem Anderen die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, Fragen zu stellen oder einfach nur zuhören.

Zu zahlreichen Gesprächsterminen, die jeweils eine Anreise „vor Ort“ nötig machten, kam Msgr. Winfried Pilz aus Aachen und unterstütze unser Bemühen, das entsprechende Netzwerk notwendiger Kontakte und Instanzen für die Rettung der Schönborner Heimatkirche aufzubauen.
Wenn er etwas zu sagen hatte, dann hörten wir ihm, der sein Christsein mit dem Herzen gelebt hat, zu. Sein Handeln war durch Gottvertrauen, Verantwortung, Toleranz, Mut, Vision, Glaube, Gewissen, Hoffnung, Ehrfurcht und Respekt geprägt. Zurückblickend auf sein Wirken im Deutsch-tschechischen Förderverein hatte Msgr. Pilz ein lebendiges Gespür dafür, was notwendig war und verfasste für unsere Webseite viele Beiträge als geistliche Impulse zum Kirchenleben, erklärte unsere Kirchenfeste und drückte somit unaufdringlich unserer Internetseite seinen Stempel auf.

Sein Gedicht auf unserer Startseite im Internet „Franziskus, siehst du nicht, wie mein Haus zerfällt?“ ist bleibender Eindruck seiner kreativen Unterstützung unserer Arbeit. Ebenso beeindruckend sind alle 20 von ihm verfassten Beiträge in unserer Webpräsenz.

Sein Beitrag “Annäherung an einen weißen Turm“ vom 17. Juni 2008, der seine Motivation und sein Engagement für die Heimatkirche in humorvoller Weise beschreibt, hat eine herausgehobene Bedeutung und ist daher besonders lesenswert. Hier zeigt sich, dass Monsignore Winfried Pilz, der sich um die christlichen Inhalte vieler Einträge unserer Webpräsenz kümmerte, ein begabter Prediger und tiefgläubiger Charismatiker, ja, ein begnadeter Mensch war, der mit seiner Herzlichkeit, Geduld und Begeisterungsfähigkeit für viele Menschen zum ausstrahlenden Vorbild wurde.

Von Anfang an unterstützte er jeden Festgottesdienst in der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka durch eine Predigt in deutscher Sprache als Zeichen eines wachsenden Verstehens der Gemeinsamkeiten beider Länder.
Ihm ist es auch zu verdanken, dass die kleine Kapelle im Eingangsbereich der Kirche mit Bänken und einem Assisi-Kreuz neugestaltet wurde.
Die mit ihm gemeinsam gepflanzten Eichenbäume, als Pilgerpfad von der Franziskus-Eiche zur Franziskus-Kirche, werden immer an diesen ganz besonderen Menschen erinnern. Eine solche lebendige Brücke über die Grenze hinweg ist für ihn zwar ein bescheidener, doch in der Tat „bewegender“ Moment gewesen.

Seine Gedanken zum Heiligabend, über das neue Fastentuch, die drei großen Palmen oder auch seine von ihm geschriebenen Beiträge zum Heiligen Franziskus lassen uns und andere Heimatfreunde heute noch teilhaben an seiner Einsicht, seinem Weitblick und seiner besonderen Art und Weise, wie er uns mit seiner christlich geprägten Denkweise und vor allem mit seinem Handeln, begeisterte.

Auch den Abiturienten des katholischen Gymnasiums in Varnsdorf und ihren Angehörigen wird die feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse im Juni 2011 als krönender Abschluss des zwölfjährigen Schulbesuches unvergessen in Erinnerung bleiben. Monsignore Winfried Pilz, als Ehrengast geladen, ermunterte die jungen Absolventen ihren Glauben weiter zu tragen, wohin sie auch gehen werden. Er hat es verstanden, das innere Feuer weiterzugeben, um junge Menschen anzuspornen, das Beste aus sich herauszuholen.
Monsignore Pilz wusste: Christsein ist nicht ortsungebunden und nicht zeitlos, sondern immer an einen bestimmten Ort und an eine bestimmte Zeit gebunden.

Obwohl er zuletzt unseren Förderverein zur Kirchensanierung Schönborn e.V. aus nachvollziehbaren, gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv unterstützen konnte, lies er es sich dennoch nicht nehmen, jeden Freitag die Kirche in Studanka zu öffnen und die Gläubigen und Pilger zum Gespräch einzuladen und ihnen zugleich zu ermöglichen, eine Kerze zum Gedenken anzuzünden, damit die kleine Flamme der Franziskuskerze als Symbol der Hoffnung und aus einem kleinen Neuanfang etwas Größeres werden kann.

Mit großer Wehmut denken wir, die Mitglieder des Fördervereins Kirchensanierung Schönborn e.V., an die klugen, lustigen, tiefschürfenden Gespräche mit Msgr. Winfried Pilz zurück. Es war eine große Ehre und Freude, ihn zu unseren Unterstützern und Freunden zählen zu dürfen. Sein zuverlässiger Wissens – und Erfahrungsschatz, seine gute Beobachtungsgabe, seine hohe Bereitschaft auf andere Menschen einzugehen und für alle ein offenes Ohr zu haben, seine taktvolle und unaufdringliche Art, seine Kreativität und künstlerisches Schaffen wird uns fehlen.
Seinem Geist und seinem persönlichen Anliegen entsprechend, auch die Grenzen in den Köpfen der Menschen zwischen Deutschland und Tschechien zu überwinden, werden wir weiterhin unsere Arbeit als deutsch-tschechischer Förderverein zur Sanierung der Kirche des Heiligen Franz von Assisi fortsetzen.

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Offenbarung 21, 4

In großer Dankbarkeit verneigen wir uns vor Monsignore Winfried Pilz, als einem „außergewöhnlichen“ Menschen, der viele Spuren in seinem Wirken hinterlassen hat.

Am Sonnabend, den 09. März 2019, findet um 11 Uhr das Requiem für Monsignore Winfried Pilz in der katholischen Kirche „Mariä Himmelfahrt“ in Leutersdorf statt. Nachfolgend wird der Sarg nach Studanka/Schönborn (Tschechien) überführt, wo auf dem Friedhof der Kirche des Heiligen Franz von Assisi die Beisetzung stattfindet.

Monika Hille

im Namen der Mitglieder des Fördervereins
“Kirchensanierung Schönborn/Studanka”.

Kann ein gemeiner Nagekäfer die Sanierung „unserer Königin“ verhindern…?

Jeder von uns hat schon einmal von ihm, dem Anobium punctatum gehört.

Der Gemeine/Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum) – Quelle: Wikipedia

In Europa ist er das holzzerstörende Insekt schlechthin, welches Möbel, Kunstobjekte, diverse hölzerne Gebrauchsgegenstände und auch Musikinstrumente gefährdet. Besonders gern legt dieser gemeine Nagekäfer seine Eier in kühlen feuchten Räumen, insbesondere in die Einrichtungsgegenstände der Sakralbauten wie Kirchenbänke, Altäre, Holzfiguren ab und die daraus geschlüpften gefräßigen Larven beginnen in Ritzen und Spalten ihr zerstörerisches Werk. Lebende Exemplare zu finden, ist unheimlich schwer.
Kein Wunder: Holzwürmer sind naturgemäß eher öffentlichkeitsscheu. Zeigt sich doch einmal einer, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um den geschlüpften Käfer. Und der lebt gerade lange genug, um sich schnell noch fortzupflanzen. Wer aber kennt nicht seine runden Ausflugslöcher und weiß spätestens nach ihrer Entdeckung der ein bis 2 mm runden Löcher im Holz, dass er es mit dem gewöhnlichen Holzwurm zu tun hat? Leider legt dieser gemeine und auch noch flugfähige Holzwurm seine Eier gern in das Holz, in dem er selbst aufgewachsen ist und so hat er auch das jahrhundertealte Holz der Kirchenbänke, der Stifterfiguren im Kreuzgang und auch die Orgel unserer Heimatkirche in Schönborn befallen. Die Entwicklungszeit der Larve des Holzwurmes dauert unter günstigen Bedingungen ein Jahr, bei ungünstigen Bedingungen bis zu acht Jahre. In dieser Zeit durchziehen sie das Holz mit einem riesigen Netz aus Fraßgängen. Die Larven der ca. 200 Eier eines jeden Holzwurms bohren sich sofort nach dem Schlüpfen in das Holz und leben dort etwa fünf bis sechs Jahre lang. Nur bei sehr geringem Befall lassen sich Holzwürmer mit chemischen Mitteln bekämpfen. Hingegen bewährt hat sich die sehr aufwendige thermische Behandlung. Während man zuhause kleine Gegenstände für eine gute Stunde in die Sauna stellen kann, gelingt uns das weder mit den Kirchenbänken, noch mit der Orgel oder dem Altar. Bleibt zur Rettung der sakralen Kunstgegenstände, des Kirchengestühls und der Orgel nur die Einhausung des gesamten Innenraumes der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/Schönborn durch eine Fachfirma und den gesamten Bereich mit mehr als 60 Grad heißer Luft oder einem speziellen Gas zu behandeln, so dass die gemeinen Nagekäfer sterben.

Der Förderverein hat in den letzten 11 Jahren vieles möglich gemacht:

Am 07.Oktober 2007 wurde der Förderverein zur Rettung der im Jahre 1872 geweihten Kirche des Hl. Franz von Assisi Schönborn gegründet. Erklärter Vereinszweck war und ist die Förderung der Erhaltung der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/Schönborn mit ihrem markanten, hohen Kirchturm als einem Kulturschatz für unsere Kinder und Kindeskinder.
Ein erstes großes Teilprojekt dabei war der erfolgreiche Abschluss der Sanierung des Kirchturmes im Juli 2012. Durch Spenden der vielen sudetendeutschen Heimatfreunde und den finanziellen Beitrag des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in Prag, konnte der Förderverein, in Anwesenheit der Bürgermeister der Städte Varnsdorf und Seifhennersdorf und des Direktors des katholisch bischöflichen Gymnasiums, am 21. Juli 2012 den nunmehr sanierten Kirchturm als ein weithin sichtbares Zeichen des Ortsbildes von Studanka /Schönborn, für eine der Zukunft zugewandte Art des Umgangs miteinander in Toleranz und gegenseitiger Achtung übergeben werden.

Wir danken an dieser Stelle noch einmal allen Spendern für ihren finanziellen Beitrag zum Gelingen des ersten Bauabschnittes.

Nach diesem ausführlichen Vorwort, „da steckt der Wurm drin und man muss seinen Feind schließlich kennen“, kommen wir zum Anliegen unseres erneuten Spendenaufrufes. Nicht zu übersehen und zu unterschätzen ist:

Der Holzwurm nagt an der Schiffner-Orgel in der Kirche des Hl. Franz von Assisi

Experten mahnen uns, die Schädlinge sollten zeitnah bekämpft werden Das Problematische dabei ist, dass der Holzwurm mittlerweile überall im Inneren der Heimatkirche aktiv geworden ist, so dass für seine Liquidierung eine umfassende Begasung unabdingbar wäre, welche aber nicht allein vom Verein zu finanzieren sein wird. Dazu müsse die Orgel komplett eingehaust und alle Öffnungen müssten verschlossen werden. Ebenso müsste mit den Kirchenbänken, den Stifterfiguren des Kreuzganges und anderen Holzkunstwerken verfahren werden. Für die Holzwurmbekämpfung und das Reinigen und Restaurieren der Orgel würden finanzielle Mittel in Höhe von ca. 38.000,00 Euro als erste Schätzung aufzubringen sein. Mit Hilfe unserer Spender ist es bisher gelungen einen Eigenanteil in Höhe von 20.750,00 Euro für dieses Vorhaben aufzubringen. Als Förderverein habe wir bereits den Verantwortlichen des Bistums Leitmeritz, Herrn Mgr. Radek Rejsek für das Teilprojekt gewonnen. Er sicherte einen Fördermittelzuschuß seitens des Bistums für das Jahr 2019 für die Orgelsanierung zu.

Mit der finanziellen Unterstützung des Bundes der Niederländer e.V. könnten wir auch bei der Sudetendeutschen Stiftung in München als Förderverein Kirchensanierung Schönborn e.V. einen Antrag auf Fördermittel stellen. Außerdem haben wir mit dem Pfarrer Jaczek Kotiisz der Warnsdorfer Kirche vereinbart, dass er gleichfalls bei der Abteilung Denkmalschutz einen Antrag zur Bereitstellung von Fördermitteln einreichen wird.
Wir sind uns alle einig darin, dass die Kirche des Heiligen Franz von Assisi mit der Schiffner-Orgel ein Kunstwerk von historischem Wert und von besonderer Schönheit besitzt, dass es zu erhalten gilt. Jede Orgel ist in der Regel ein sehr langlebiges Instrument und daher lohnen sich auch die hohen Investitionen, um diese Orgel von historischem Rang auch für unsere Enkelgenerationen zu erhalten.

Nach wie vor frisst sich der Holzwurm durch die altehrwürdige Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/ Schönborn. Befallen sind neben den Bänken auch Altar, Kanzel und die einzigartige Schiffner-Orgel. Bei Heinrich Hille an der Vereinsspitze schrillen die Alarmglocken denn die Schäden befinden sich nahezu überall und Geld für die Bekämpfung ist knapp oder gar nicht vorhanden.

Aus diesem Grund startet der Förderverein Kirchensanierung Schönborn e.V. erneut einen Spendenaufruf:

Bitte helfen sie uns mit Ihrer weiteren Spende, den Kampf gegen Anobium punctatum, dem gemeinen Holzwurm zu gewinnen!
Wir bitten alle Freunde der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/ Schönborn um eine Spende auf unser Spendenkonto bei der Saalesparkasse Halle.

Spenden-Konto

IBAN:DE75800537620385319648
BIC: NOLADE21HAL
Verwendungszweck: Holzwurmbekämpfung – Orgelsanierung

Wir bedanken uns für Ihre Hilfe und Unterstützung und wünschen Ihnen allen ein gesundes und gesegnetes neues Jahr 2019!

Monika Hille im Namen des Vorstandes
und der Mitglieder des Fördervereins
“Kirchensanierung-Schönborn / Studanka”.

Förderverein sammelt fleißig für eine „Königin“

Nicht ohne Grund wird die Orgel die „Königin der Musikinstrumente“ genannt.

Sie vereinigt eine Vielzahl von Klangfarben und ist ein faszinierendes Instrument von beeindruckender Größe und prächtigem Aussehen, das optimal an die Akustik des Raumes angepasst wurde, in dem sie erklingt. Sie kann bis zu 20 Meter hoch sein und den gesamten Frequenzbereich des menschlichen Gehörs abdecken. Bei keinem anderen Musikinstrument findet man so viele verschiedene Klangfarben, keinen so großen Tonumfang. Auch technisch gesehen ist die Orgel eine „Königin der Instrumente“. Die Orgel ist ein Tasteninstrument, bei dem Pfeifen als Tonerzeuger durch Wind zum Klingen gebracht werden. Es gibt ein Gebläse, das Druckluft, den so genannten Orgelwind erzeugt, welcher die Pfeifen zum Tönen bringt. Im Inneren der Orgel stehen meist mehrere hundert Pfeifen aus Holz und Metall und in ganz unterschiedlichen Formen. Sie stehen auf breiten hölzernen Kästen, den Windladen. In ihnen befinden sich die Ventile, die die Luftzufuhr zu den Pfeifen ermöglichen oder unterbrechen. Die prächtigen Instrumente in Kirchen und Konzertsälen sind Meisterwerke der Feinmechanik und des Instrumentenbaus. Sie imitieren auch andere Instrumente wie zum Beispiel Trompeten oder Blockflöten und die Orgelmusik ersetzt ein ganzes Orchester. Aus diesem Grund faszinieren und verbinden Orgelklang und Orgelspiel seit mehr als 2000 Jahren Menschen unterschiedlicher ethnischer, politischer, sozialer und religiöser Prägungen. Seit dem Mittelalter ist der Orgelbau und die Orgelmusik vor allem in Deutschland weiterentwickelt worden und könnte nun zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO erklärt werden.

Eine imposante Orgel schmückt seit 1872 auch die Kirche des Heiligen Franziskus von Assisi in Studanka / Schönborn. Sie ist das Meisterwerk des bekannten Prager Orgelbauers Karl Schiffner. Wie beim Erhalt eines jeden Gebäudes, muss auch eine Orgel früher oder später renoviert und im Abstand von 20 Jahren gründlich gereinigt werden.
Deshalb hat Karl Schiffner vermutlich ca. 20 Jahre nach der Erbauung die Orgel in der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Schonborn selbst modernisiert. So wurde der Spieltisch, ursprünglich fest im Untergehäuse integriert, umgesetzt und mit Blick zum Altar ausgerichtet. Vermutlich stammt aus dieser Zeit auch eine Erweiterung des Pedalumfanges von ursprünglich 18 auf heute 25 Töne. Eine zum Original baugleiche Erweiterungswindlade wurde für die 7 zusätzlichen Töne eingerichtet.
Nach 1918 wurden die aus Zinn gebauten Pfeifen zu Kriegszwecken requiriert und durch Pfeifen aus Zink mit Silberbronzierung ersetzt.
Ungeachtet einer weiteren Reinigung und Reparatur der Orgel im Jahr 1991 hat das Instrument zuletzt nur noch eingeschränkt funktioniert. Trotz der soliden Bauweise der Schiffner – Orgel sind wesentliche Bauteile stark beschädigt. In der Holzverkleidung auf der Empore, am Gehäuse der Orgel und auch an Einzelteilen der Technik im Inneren wurden Schäden durch Holzwurmbefall festgestellt. Sowohl die Manualklaviatur (Doppelwippe) als auch die Pedalklaviatur sind zudem stark abgenutzt und bedürfen der Reparatur und in Teilen der Erneuerung. Eine umfassende und zeitnahe Sanierung durch Fachleute des Orgelbaus ist deshalb unabdingbar.
Mit der Schiffner-Orgel besitzt die Kirche des Heiligen Franz von Assisi ein Kunstwerk von besonderer Schönheit und Vielfalt, dass es zu erhalten gilt. Jede Orgel ist in der Regel ein sehr langlebiges Instrument und daher lohnen sich auch die hohen Investitionen, um die Traditionen des Bauens und Spielens von Orgeln auch unseren Enkelgenerationen zu hinterlassen. Schließlich sind alte, denkmalwürdige Bauten wie die Heimatkirche in Schönborn / Studanka und somit auch unsere „Königin der Instrumente“ nicht nur Zeugnis heimischer Handwerkskunst und Architektur, sondern auch der Zeitgenossen, die im Laufe der Geschichte in und mit ihnen lebten.

Unser großer Wunsch ist es, dass diese besondere Orgel in alter Pracht erhalten wird und die gläubigen Zuhörer und das musikinteressierte Publikum in unserer ehrwürdigen Heimatkirche wieder durch ihren Klang erfreuen kann.

Kirchenorgel

Deshalb bitten wir Sie um Ihre Spende und freuen uns über jede finanzielle Unterstützung.

Gemeinsam mit Ihnen können wir so die Orgel-Sanierung in der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka / Schönborn realisieren.

Allen Spenderinnen und Spendern ein herzliches Vergelt`s Gott.

Monika Hille
im Namen des Vorstandes des
Fördervereins Kirchensanierung Schönborn e.V.

„Nur ein Leben“ – für alle Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen

Seit 2015 findet jährlich am 20. Juni in Deutschland ein Gedenktag für die 14 Millionen Opfer von Flucht und Vertreibung zugleich mit dem Weltflüchtlingstag statt. Als Folge des von Deutschland begonnenen zweiten Weltkriegs wurden auch 3 Millionen Deutsche aus dem vor 800 Jahren besiedelten Sudetenland vertrieben, zwangsumgesiedelt oder mussten flüchten. In ihrer Rede an diesem Gedenktag äußerte die Bundeskanzlerin Merkel;
„Die Heimatvertriebenen waren Opfer, die bitteres Unrecht erlitten haben. Aber wir verkennen auch nicht Ursache und Wirkung: Vertreibung und Flucht der Deutschen waren eine unmittelbare Folge des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkriegs und der unsäglichen Verbrechen während der nationalsozialistischen Diktatur. Doch das ändert nichts daran, dass es für Vertreibung weder eine moralische noch eine politische Rechtfertigung gab.“ Dieser Satz bedingte scharfe Kritik seitens tschechischer Spitzenpolitiker.
Für die Generation der Heimatvertriebenen selbst, war und ist die Vertreibung ein lebenslanges Trauma. Auch wenn sie keinen Hass mehr hegen dennoch würden sie ein wenig mehr Gerechtigkeitsgefühl und Einsicht tschechischer Spitzenpolitiker begrüßen. Im Gegensatz dazu wird die Vertreibung aus der Sicht vieler jungen Tschechen heute als ein Fehler gesehen, zumal sich die Regionen oft bis heute nicht wirtschaftlich erholt haben. Als Enkelgeneration entdecken sie ihre Geschichte neu und seit der Wende können die heimatverbliebene Minderheit von ca. 40.000 Menschen mit deutschen Wurzeln und die tschechische Mehrheit wieder frei aufeinander zugehen und den Weg zur Versöhnung in Europa weiter beschreiten.

„Nur ein Leben“ – ein bemerkenswerter Roman erzählt eine lange tabuisierte Geschichte über die Vertreibung von Menschen aus ihrer jahrhundertelangen Heimat, aus der Gemeinschaft des Dorfes und der Städte in denen sie nach alter Ordnung lebten, wurden sie aus ihrem beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld herausgerissen.

Ein Stück zutiefst trauriger deutsch-europäischer Geschichte bildet den Hintergrund für das berührende Schicksal der vier Hauptfiguren des Romans.
Bedingt durch einen Schicksalsschlag, werden ein Mann, zwei Frauen und ein Kind in eine ungewöhnliche Gemeinschaft gedrängt. Sie sind einander nicht nur in Liebe, sondern auch in Hass verbunden. Doch eines Tages müssen sie erkennen, dass es um mehr geht als ihre persönlichen Konflikte: Es geht ums Überleben!
Als deutsche Minderheit in der damaligen Tschechoslowakei lebend, sehen auch sie sich nach der Machtergreifung Hitlers und dem Beginn des 2. Weltkriegs alsbald von den dramatischen Auswirkungen dieses barbarischen Krieges und den menschenverachtenden Bedingungen eines Lebens unter einer blutigen Diktatur betroffen.
Obwohl an keinem der schrecklichen Vorgänge beteiligt, werden sie nach Kriegsende zusammen mit vielen anderen Deutschen im Sinne einer Kollektivschuld für alle begangenen Kriegsverbrechen mit Lageraufenthalten und Zwangsarbeit bestraft. Im Zuge einer von den Siegermächten gebilligten Vertreibung verlieren sie ihre gesamte Habe und ihre Heimat.
Ihr Überleben verdanken sie nicht nur ihrer eigenen Widerstandskraft, sondern auch dem Mitgefühl und der Hilfsbereitschaft anständiger Menschen, deren Denken nicht in der Einteilung der Welt in Freund oder Feind befangen war.
Die in Mährisch-Trübau 1933 geborene Autorin, Ingeborg Schuchart, schildert mitfühlend in ihrem Erstlingswerk, teilweise aus der Erinnerung eines damals zwölfjährigen Mädchens, die ernsten und sehr erschütternden Zustände für Opfer von Flucht und Vertreibung aus den ehemals deutschen Landesteilen Böhmen und Mähren. In ihrem Roman haben die Unglücklichen einen Namen: Therese Sattler, Anna Kapek und Enkelin Emma sowie Dr. Joseph Renner. Der Autorin ist es gelungen, eine komplizierte Familiengeschichte und die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit, atmosphärisch so zu erzählen, als wäre man selbst dabei gewesen. Trotz Zwangsarbeit, Internierungszeiten und anderer heftiger Repressionen, welchen die Sudetendeutschen ab Mai 1945 (Benes-Dekrete) ausgesetzt waren, zeigt dieser Roman auch die zutiefst menschliche Seite von Hass, Liebe, Mitgefühl, Verständnis und Hilfsbereitschaft.
Die Anfänge des lebenslangen Traumas der Heimatvertriebenen werden von Ingeborg Schuchart geradezu „seziert“ und die Zustände, Gefühle der Protagonisten werden so feinfühlig beschrieben, dass dieser Roman inhaltlich und stilistisch auch für die Enkelgeneration der drei Millionen, heimatvertriebenen Sudetendeutschen lesenswert ist.
Als „Augenöffner“ ist der Roman „Nur ein Leben“ von Ingeborg Schuchart für diejenigen Leser gedacht, die sich genauer für das große Lebensdrama der insgesamt 14 Millionen Deutschen interessieren, die in den Zeiträumen 1944/45 und 1950 von Flucht und Vertreibung betroffenen waren und ihre alte Heimat nicht vergessen konnten.

Roman – von Ingeborg Schuchart (Autor)
Broschiert: 452 Seiten EUR 19,80
Verlag: OsirisDruck; Auflage: 1 (23. April 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 394139472X
ISBN-13: 978-3941394728
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Trauer um Dechant P. Alexej Baláž

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* 11. Juni 1943 / † 3.November 2016

Nach langer, schwerer Krankheit, die er geduldig stets mit Optimismus und vor allem viel Gottvertrauen ertragen hatte, starb Dechant P. Alexej Baláž am 3. November 2016 im Krankenhaus Decin (Tetschen).

Wie kein anderer war P. Alexej Baláž ein Pfarrer mit Leib und Seele, der in fast einem halben Jahrhundert seines seelsorgerischen Wirkens in Varnsdorf und Umgebung tiefe Spuren hinterlassen hat.

Geboren am 11. Juni 1943 in Humene in der Slowakei studierte er an der St. Cyril und Methodius-Theologischen Fakultät in Litomerice und wurde nach seinem Theologie­studium am 24. Juni 1972 in St. Stephen in Litomerice zum Priester geweiht. Seinen Priesterdienst verrichtete er in Liberec (Reichenberg) als Kaplan und stand seit dem 1. November 1981 als Dechant dem Dekanat in Krasna Lipa (Schönlinde) in Doubice (Daubnitz) vor. Er wirkte als Pfarrer in Varnsdorf (Warnsdorf), in Studanka (Schönborn), in Jretin pod Jedlovou (Georgenthal) in Podluzi (Niedergrund) und in Snezna (Schauhübel bei Schönlinde).Zwischen 1995 und 2014 war P. Alexej Baláž Vikar im Vikariat Bezirk Decin und wurde am 11. April 1995 zum Kanon der Domkapitel in St. Stephen in Litomerice ernannt.

Als Geistlicher erlebte Dechant P. Alexej Baláždie Zeiten des Umbruchs. Diese Umbrüche haben ihm schwer zu schaffen gemacht, denn seine Aufgabe war es, die Vorgaben des Bistums umzusetzen.  Die vielen, teils persönlichen Anfeindungen haben ihm zugesetzt. Kritik ist nicht an ihm abgeperlt, denn er war ein sensibler Mensch, der ein schweres Amt innehatte.

Dechant P. Alexej Baláž war ein Pfarrer alter Schule. Wer ihm begegnete, traf einen hoch gewachsenen Mann mit kräftiger Stimme und fundiertem Wissen, zu dem man aufblicken, an dem man sich aber auch reiben konnte, denn er hinterließ nicht nur seelsorgerische Spuren, sondern auch baumeisterliche. Trotz der Verweigerung staatlicher Behörden veranlasste er 1975 die Reparatur des Daches der Kirche in Doubice  auf eigene Kosten. Seit 1981 war er bis zu seinem Tod  Pfarrer in Varnsdorf.

In seine „Amtszeit“ fiel auch die in einem ersten Bauabschnitt erfolgte Renovierung des Kirchturms der Heimatkirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka /Schönborn, die er als Mitglied des Kirchenfördervereins unterstützte. Letztlich ist es Dechant P. Alexej Baláž zu verdanken, dass nach 1945 durch die Erneuerung des Kirchendaches die Schönborner Kirche vor dem Verfall bewahrt werden konnte.

Gemeinsam mit den in Schönborn verbliebenen Sudetendeutschen und mit Hilfe seiner Freunde und Verwandten aus der Slowakei hat er die Kirche neu verputzen lassen. Im Inneren wurde die Kirche mit dem heute noch sehenswerten hellen Anstrich versehen.  Außerdem ließ P. Alexej Baláž die klangvollen Glocken im Kirchturm wieder aufhängen und ein Taufbecken aufstellen. Sein Verdienst ist es auch, dass die Stifterfiguren an den Seitenwänden in der Kirche wieder in alter Pracht den Kreuzgang zieren. Nach Abschluss der Sanierung zelebrierte er im Jahr 2015 die festliche Weihe des neuen Kreuzes an der Ostseite der Kirche anlässlich des Heimattreffens der „Niederländer“.

Solange es sein Gesundheitszustand erlaubte, hat Dechant P. Alexej Baláž regelmäßig am Sonntag den Gottesdienst in der Kirche des Heiligen Franz von Assisi gehalten.

Trotz mancher Querelen erreichte stets ein gutes Einvernehmen zwischen kirchlicher und politischer Macht zum Wohle der Gemeinden des Dekanats. Nun hat sich der Lebenskreis von P. Alexej Baláž, der sicherlich in den Herzen der Gläubigen weiterlebt, geschlossen. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. Mögen ihn die Engel zum Paradies geleiten und der Herr ihm das ewige Leben schenken.

Am 12. November 2016 wurde er, seinem Wunsch entsprechend, in der Gruft der Dekanatskirche der Heiligen Peter und Paul in Varnsdorf beigesetzt.

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Heinrich Hille, im Namen der Mitglieder des Fördervereins Kirchensanierung Studanka /Schönborn

Denkmale sind ein Stück Heimat

Liebe Heimatfreunde, liebe Freunde unserer Kirche des „Heiligen Franz von Assisi“ in Studanka/ Schönborn

Was wären unsere Städte und Dörfer ohne Kirchen, ohne diese historischen Bauwerke, die Wahrzeichen eines jeden Ortes sind?

Bauwerke wie auch unsere Heimatkirche des „Heiligen Franz von Assisi“ in Studanka/ Schönborn geben dieser Landschaft ein einmaliges und unverwechselbares Aussehen. Die Erhaltung dieses kirchlichen Kulturgutes ist auf Traditionen begründet und ist für die Lokal- und Kulturgeschichte dieser Region von herausragender Bedeutung. Sie gehören zum Erbe der gesamten tschechischen und sudetendeutschen Bevölkerung. Deshalb ist der Erhalt unserer Heimatkirche nicht nur den Intentionen der christlichen Verkündigung verpflichtet, sondern zugleich kulturelle Identität und kollektives Andenken.

Unsere Kirche wurde vom Denkmalamt der Tschechischen Republik im September vergangenen Jahres zum Denkmal erklärt! 

Diese Wertschätzung erfreut uns alle. Die Einordnung der Kirche zum Denkmal hat zur Folge, dass alle unsere Sanierungsarbeiten an und in der Kirche in Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt Warnsdorf denkmalgerecht zu erfolgen haben. Nach den Sanierungsarbeiten in der Antonius-Kapelle im vergangenen Jahr, nach der Erneuerung der Weihnachtskrippe, nach Aufstellung eines Opferstockes unter dem Bild des heiligen Antonius, (ein Geschenk von der Kirche Maria-Himmelfahrt aus Sand/Südtirol), und nach der Erneuerung der Blitzschutzanlage an der Kirche. wollen wir in diesem Jahr sowohl die Sanierung des wundervollen Kreuzweges vorbereiten als auch mit der Renovierung der im Jahre 1872 von Karl Schiffner aus Prag erbauten Orgel beginnen.

Dazu werden wir Fördermittel vom tschechischen Staat und bei unserer Sudetendeutschen Stiftung beantragen. Darüber hinaus bitten wir die Mitglieder unseres Fördervereins und alle Heimatfreunde unserer Kirche aus „Nah und Fern“, uns mit einer Spende zu helfen.

Unser Spendenkonto: DE 75800 537620 3853 19648 bei der Saalesparkasse Halle.

Im Namen der Mitglieder unseres Fördervereins Kirchensanierung Schönborn e.V. bedanke ich mich im Voraus bei allen Spendern. Sie erhalten für ihre Spende eine Spendenbescheinigung!

Heinrich Hille – Vorsitzender

Wieder Maiandacht in Schönborn

Im Mai – so sagt man oft – trägt die Natur ihr Festgewand. Viele Pflanzen blühen, alles sprießt und wächst. Das empfinden wir als schön, einfach schön. Der Mai ist in der christlichen Tradition auch eine Zeit der besonderen Marienverehrung.
So ist der Monat Mai, in der katholischen Kirche in besonderer Weise der Verehrung der Gottesmutter Maria gewidmet. Hinweise auf Maiandachten gibt es bereits im Mittelalter. Dass man aber den ganzen Mai hindurch täglich oder häufig Gebete der Mutter Jesu weihte, ist das Ergebnis einer Entwicklung, die erst im 17. Jahrhundert eingesetzt hat. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich diese Andachtsform weltweit in der katholischen Kirche.
Früher zählten Maiandachten ähnlich wie die Christmette und die Osternacht zu den Leuchtpunkten des Jahreslaufs der Katholiken.
Heute kennen viele diesen kirchlichen Brauch gar nicht mehr. Gerade am Ende der Kindheit boten Maiandachten erste willkommene Gelegenheiten für Jugendliche und Ministranten, um am Abend länger aus dem Haus zu bleiben. So wie heute noch in vielen Pfarreien und Diözesen spezielle Wortgottesdienste zu Ehren der heiligen Maria gepflegt werden, fanden auch nach vielen Jahrzehnten in der St. Franziskuskirche in Schönborn wieder Maiandachten statt. Da neuerdings die Schönborner Franziskus – Kirche am Freitag von 17.00-19.00 Uhr geöffnet ist, lud Monsignore Winfried Pilz, in diesem Jahr zu vier Maiandachten in die Schönborner Kirche ein. Was bescheiden – mit vier Teilnehmern begann, waren bei der dritten Maiandacht bereits 15 Teilnehmer gekommen. Einer dieser Teilnehmer, jetzt in Leutersdorf daheim, erzählte: „Genau vor 73 Jahren bin ich einmal barfuß in die Kirche gekommen, um zu ministrieren. Das ließ der Pfarrer nicht zu, und ich musste unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen.“ Umso mehr beeindruckt uns seine über nunmehr viele jahrzehntelange Treue zu unserer Heimatkirche.

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Übrigens: auch Sankt Franziskus auf dem Gemälde des Hochaltars hat noch nicht einmal Sandalen an. Wie konnte er da nur in den Himmel zugelassen werden!?
Monsignore Winfried Pilz mit einem Augenzwinkern!

Nacht der Kirchen

Ich weiß nicht, ob es in unserem Gebiet eine andere Stadt gibt, die sich gleich mit fünf Kirchen rühmen kann. Da ist es schade, dass sich schon seit langem keine davon der Aktion „Nacht der Kirchen“(Noc kostelů) anschließt, die in ganz Tschechien stattfindet.

Eine Art „Ehrenrettung“für Varnsdorf war heuer die neoromanische Kirche des heiligen Franziskus von Assisi auf Studanka (früher Schönborn). Dort war ein Programm vorbereitet, auch mit Engagierten von auswärts. So waren mit dabei Herr Heinrich Hille, Initiator der Kirchensanierung, und Monsignore Winfried Pilz, der sich um die geistliche Gestaltung kümmerte. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die kleine Kapelle am Eingang mit Bänken und einem Assisi-Kreuz neu gestaltet wurde.

Übersetzung aus der tschechischen Sprache
Artikel von Ivo Šafus

Heimkehr – Maria Henke

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„Nun durch die Bergeseinsamkeit
Sie wie zum Himmel steigen,
Kein Glockenklang mehr reicht so weit,
Sie sehn im öden Schweigen
Die Länder hinter sich verblühn,
Schon Sterne durch die Wipfel glühn.“
(aus „Letzte Heimkehr“ von Joseph Freiherr von Eichendorff)


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Mit einem bewegenden Trauergottesdienst haben wir in der Kirche des Hl. Franz von Assisi in Studanka/ Schönborn am Samstag, den 30. November, von unserer Maria Henke Abschied genommen.

Hinterbliebene, Freunde, Nachbarn, die Kirchengemeinde, die Mitglieder unseres Fördervereins Kirchensanierung Schönborn und viele Menschen aus der Umgebung hatten sich in der Kirche versammelt, um mit dieser Gedenkfeier an Maria Henke zu erinnern und das Leben und Wirken unserer „Minke“ zu würdigen.

Eingeleitet vom Posaunenchor und begleitet durch Orgelspiel und den Kirchenchor wurde der

Trauergottesdienst von Pater Kudelka in tschechischer Sprache mit Danksagung und Segensgebeten zelebriert.

Mit der Gesangsdarbietung „Flieg Gedanke“ des Gefangenenchors, aus Verdis Oper Nabucco, trugen die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores der Stadt Varnsdorf, unter der Leitung von Frau Matysova, zu einer unvergleichlichen Atmosphäre der Zuversicht und Hoffnung bei.

In der Predigt wurde all der Menschen gedacht, die von uns gegangen sind: jener, die von heute auf morgen mitten aus dem Leben herausgerissen wurden, und jener, die nach langem Leiden endlich an ihrem Ziel angekommen sind. Auch Maria Henkes langer Lebensweg hat sich nun nach 100 Jahren vollendet: sie ist am Ziel, in die ewige Herrlichkeit heimgekehrt.“

In sehr persönlicher Weise würdigte Monsignore Winfried Pilz die wesentlichen Stationen des Lebens der Verstorbenen. Er sprach warmherzig über sein erstes persönliches Zusammentreffen mit Maria Henke auf dem Schönborner Friedhof und über ihre langjährige Freundschaft und die wundervollen Briefe, die sie ihm in der ihr eigenen Schönschrift und mit stets bei klarem Verstand geschrieben hat. Monsignore Pilz erinnerte dabei auch an ihren Mut und ihre Hoffnung sowie ihren unverwechselbaren Beitrag zur Versöhnung zwischen den tschechischen und den deutschen Mitbürgern in Studanka/ Schönborn sowie den Heimatvertriebenen in ganz Deutschland.

Zum Abschluss des Trauergottesdiensts wurde in der mit einer großen Trauerkerze und vielen Blumen, Kränzen und Grabgestecken geschmückten Sarg in der Kirche gemeinsam das Vaterunser gesprochen.

Nach der Trauerfeier begleitete die Trauergemeinde Maria Henke in einem Trauerzug auf den Schönborner Friedhof zur Grablegung.

Beim Absenken des Sarges wurde vielen der annähernd 200 Trauergästen noch einmal spürbar bewusst, mit welcher Hingabe und welchen Mühen Maria Henke, „unserer Minke“, für den Erhalt und der Pflege des Friedhofes, der nun auch ihre letzten Ruhestätte ist, in all den Jahrzehnten ihres Wirkens gesorgt hat.

„Liebe Maria Henke,
alles Gute von uns geben wir dir gern mit auf den Weg, und alles Gute von Gott wünschen wir dir dazu, seinen Trost, sein Erbarmen, seine Vergebung, seinen Schutz, seine Gnade auch und seine Kraft, dass er dir grenzenlosen Frieden schenke, innige Geborgenheit, eine ewige Heimat und seine bedingungslose Liebe. Möge das alles, was Du uns gegeben hast und was Dir wichtig war, wie Samen aufgehen, wachsen und gute Früchte tragen. Mit diesem Segensgebet und den guten Wünschen verneigen wir uns vor Dir und nehmen Abschied von Dir“.

Mit Weitsicht, Mut, visionärer Kraft und Leidenschaft hat Maria Henke entscheidend dazu beigetragen, dass unser gemeinsames Projekt Kirchensanierung der Kirche des „Heiligen Franz von Assisi“ in Studanka/ Schönborn im ersten Bauabschnitt verwirklicht wurde. Sie war froh und stolz darauf, dass sie die Sanierung des Kirchturmes noch erleben durfte.

Im Andenken an Maria Henke und an ihr Wirken um den Erhalt der unvergessenen Heimatkirche des „Heiligen Franz von Assisi“ in Studanka/Schönborn bitten wir alle, die Sanierung des Gotteshauses in einem zweiten Bauabschnitt durch Ihre Spenden weiterhin zu unterstützen!

Spenden-Konto
IBAN: DE75800537620385319648
BIC: NOLADE21HAL

Der Vorstand und die Mitglieder des Fördervereins
“Kirchensanierung-Schönborn / Studanka”.

Trauerfeier für Maria Henke

Am Samstag, den 29. November 2014 um 13 Uhr werden wir feierlich in der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/Schönborn von Frau Maria Henke, unserer Ehrenvorsitzenden „Minke“ feierlich Abschied nehmen. Anschließend wird Frau Maria Henke auf dem Friedhof in Studanka/Schönborn, den sie jahrzehntelang gepflegt und erhalten hat, beigesetzt.