Kann ein gemeiner Nagekäfer die Sanierung „unserer Königin“ verhindern…?

Jeder von uns hat schon einmal von ihm, dem Anobium punctatum gehört.

Der Gemeine/Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum) – Quelle: Wikipedia

In Europa ist er das holzzerstörende Insekt schlechthin, welches Möbel, Kunstobjekte, diverse hölzerne Gebrauchsgegenstände und auch Musikinstrumente gefährdet. Besonders gern legt dieser gemeine Nagekäfer seine Eier in kühlen feuchten Räumen, insbesondere in die Einrichtungsgegenstände der Sakralbauten wie Kirchenbänke, Altäre, Holzfiguren ab und die daraus geschlüpften gefräßigen Larven beginnen in Ritzen und Spalten ihr zerstörerisches Werk. Lebende Exemplare zu finden, ist unheimlich schwer.
Kein Wunder: Holzwürmer sind naturgemäß eher öffentlichkeitsscheu. Zeigt sich doch einmal einer, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um den geschlüpften Käfer. Und der lebt gerade lange genug, um sich schnell noch fortzupflanzen. Wer aber kennt nicht seine runden Ausflugslöcher und weiß spätestens nach ihrer Entdeckung der ein bis 2 mm runden Löcher im Holz, dass er es mit dem gewöhnlichen Holzwurm zu tun hat? Leider legt dieser gemeine und auch noch flugfähige Holzwurm seine Eier gern in das Holz, in dem er selbst aufgewachsen ist und so hat er auch das jahrhundertealte Holz der Kirchenbänke, der Stifterfiguren im Kreuzgang und auch die Orgel unserer Heimatkirche in Schönborn befallen. Die Entwicklungszeit der Larve des Holzwurmes dauert unter günstigen Bedingungen ein Jahr, bei ungünstigen Bedingungen bis zu acht Jahre. In dieser Zeit durchziehen sie das Holz mit einem riesigen Netz aus Fraßgängen. Die Larven der ca. 200 Eier eines jeden Holzwurms bohren sich sofort nach dem Schlüpfen in das Holz und leben dort etwa fünf bis sechs Jahre lang. Nur bei sehr geringem Befall lassen sich Holzwürmer mit chemischen Mitteln bekämpfen. Hingegen bewährt hat sich die sehr aufwendige thermische Behandlung. Während man zuhause kleine Gegenstände für eine gute Stunde in die Sauna stellen kann, gelingt uns das weder mit den Kirchenbänken, noch mit der Orgel oder dem Altar. Bleibt zur Rettung der sakralen Kunstgegenstände, des Kirchengestühls und der Orgel nur die Einhausung des gesamten Innenraumes der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/Schönborn durch eine Fachfirma und den gesamten Bereich mit mehr als 60 Grad heißer Luft oder einem speziellen Gas zu behandeln, so dass die gemeinen Nagekäfer sterben.

Der Förderverein hat in den letzten 11 Jahren vieles möglich gemacht:

Am 07.Oktober 2007 wurde der Förderverein zur Rettung der im Jahre 1872 geweihten Kirche des Hl. Franz von Assisi Schönborn gegründet. Erklärter Vereinszweck war und ist die Förderung der Erhaltung der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/Schönborn mit ihrem markanten, hohen Kirchturm als einem Kulturschatz für unsere Kinder und Kindeskinder.
Ein erstes großes Teilprojekt dabei war der erfolgreiche Abschluss der Sanierung des Kirchturmes im Juli 2012. Durch Spenden der vielen sudetendeutschen Heimatfreunde und den finanziellen Beitrag des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in Prag, konnte der Förderverein, in Anwesenheit der Bürgermeister der Städte Varnsdorf und Seifhennersdorf und des Direktors des katholisch bischöflichen Gymnasiums, am 21. Juli 2012 den nunmehr sanierten Kirchturm als ein weithin sichtbares Zeichen des Ortsbildes von Studanka /Schönborn, für eine der Zukunft zugewandte Art des Umgangs miteinander in Toleranz und gegenseitiger Achtung übergeben werden.

Wir danken an dieser Stelle noch einmal allen Spendern für ihren finanziellen Beitrag zum Gelingen des ersten Bauabschnittes.

Nach diesem ausführlichen Vorwort, „da steckt der Wurm drin und man muss seinen Feind schließlich kennen“, kommen wir zum Anliegen unseres erneuten Spendenaufrufes. Nicht zu übersehen und zu unterschätzen ist:

Der Holzwurm nagt an der Schiffner-Orgel in der Kirche des Hl. Franz von Assisi

Experten mahnen uns, die Schädlinge sollten zeitnah bekämpft werden Das Problematische dabei ist, dass der Holzwurm mittlerweile überall im Inneren der Heimatkirche aktiv geworden ist, so dass für seine Liquidierung eine umfassende Begasung unabdingbar wäre, welche aber nicht allein vom Verein zu finanzieren sein wird. Dazu müsse die Orgel komplett eingehaust und alle Öffnungen müssten verschlossen werden. Ebenso müsste mit den Kirchenbänken, den Stifterfiguren des Kreuzganges und anderen Holzkunstwerken verfahren werden. Für die Holzwurmbekämpfung und das Reinigen und Restaurieren der Orgel würden finanzielle Mittel in Höhe von ca. 38.000,00 Euro als erste Schätzung aufzubringen sein. Mit Hilfe unserer Spender ist es bisher gelungen einen Eigenanteil in Höhe von 20.750,00 Euro für dieses Vorhaben aufzubringen. Als Förderverein habe wir bereits den Verantwortlichen des Bistums Leitmeritz, Herrn Mgr. Radek Rejsek für das Teilprojekt gewonnen. Er sicherte einen Fördermittelzuschuß seitens des Bistums für das Jahr 2019 für die Orgelsanierung zu.

Mit der finanziellen Unterstützung des Bundes der Niederländer e.V. könnten wir auch bei der Sudetendeutschen Stiftung in München als Förderverein Kirchensanierung Schönborn e.V. einen Antrag auf Fördermittel stellen. Außerdem haben wir mit dem Pfarrer Jaczek Kotiisz der Warnsdorfer Kirche vereinbart, dass er gleichfalls bei der Abteilung Denkmalschutz einen Antrag zur Bereitstellung von Fördermitteln einreichen wird.
Wir sind uns alle einig darin, dass die Kirche des Heiligen Franz von Assisi mit der Schiffner-Orgel ein Kunstwerk von historischem Wert und von besonderer Schönheit besitzt, dass es zu erhalten gilt. Jede Orgel ist in der Regel ein sehr langlebiges Instrument und daher lohnen sich auch die hohen Investitionen, um diese Orgel von historischem Rang auch für unsere Enkelgenerationen zu erhalten.

Nach wie vor frisst sich der Holzwurm durch die altehrwürdige Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/ Schönborn. Befallen sind neben den Bänken auch Altar, Kanzel und die einzigartige Schiffner-Orgel. Bei Heinrich Hille an der Vereinsspitze schrillen die Alarmglocken denn die Schäden befinden sich nahezu überall und Geld für die Bekämpfung ist knapp oder gar nicht vorhanden.

Aus diesem Grund startet der Förderverein Kirchensanierung Schönborn e.V. erneut einen Spendenaufruf:

Bitte helfen sie uns mit Ihrer weiteren Spende, den Kampf gegen Anobium punctatum, dem gemeinen Holzwurm zu gewinnen!
Wir bitten alle Freunde der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/ Schönborn um eine Spende auf unser Spendenkonto bei der Saalesparkasse Halle.

Spenden-Konto

IBAN:DE75800537620385319648
BIC: NOLADE21HAL
Verwendungszweck: Holzwurmbekämpfung – Orgelsanierung

Wir bedanken uns für Ihre Hilfe und Unterstützung und wünschen Ihnen allen ein gesundes und gesegnetes neues Jahr 2019!

Monika Hille im Namen des Vorstandes
und der Mitglieder des Fördervereins
“Kirchensanierung-Schönborn / Studanka”.