Seit dem vergangenen Frühjahr schränkt die Corona-Pandemie unser gewohntes Leben ein und verlangt von uns allen, auf unbestimmte Zeit Verzicht zu üben. Wir erleben unseren Alltag, wie wir ihn bisher nicht kannten und müssen mit den neuen Regeln zurechtkommen. Für uns alle bedeutet es Verzicht auf persönliche Kontakte und Gespräche und dem traditionellen Gottesdienst in der Kirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka/Schönborn.
Aber Verzicht auf Ostern – dem ältesten christlichen Kirchenfest?
Es wird bereits seit dem zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt gefeiert.
Ostern feiern Christen in aller Welt die Auferstehung Jesu. Die Tage von Gründonnerstag bis Ostersonntag bilden den Höhepunkt des Kirchenjahrs. Wie kein anderes Fest führt das Osterfest in das innerste Geheimnis des Glaubens: die Erlösung und die Neuschöpfung, welche Gott in Jesus Christus vollbracht hat.
Mit seinen Bräuchen und seiner reichen liturgischen Tradition gibt das Fest Gelegenheit, dieses heilsgeschichtliche Ereignis zu feiern und zu erleben. Mit Ostern endet die Passions- und Fastenzeit. Es beginnt die fünfzigtägige österliche Freudenzeit, an deren Ende das Pfingstfest steht. Auf dem Weg Jesu schreiten die Gläubigen vom Verderben zum Heil, vom Verzicht zur Fülle und vom Leiden zur Freude.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist Ostern 2021 ein anderes Fest als wir es bisher gewohnt sind.
Dennoch: Christen feiern auch in diesem Jahr die Auferstehung von Jesus Christus, der nach dem Neuen Testament als Menschensohn den Tod überwunden hat und somit nicht den Tod als Ende, sondern als Neubeginn des Lebens. Mit seinen Bräuchen und Symbolen steht Ostern für die Wiederauferstehung und für neues Leben.
Wenn im Frühling die Küken aus ihren Eiern schlüpfen, dann erinnert uns das daran, dass Jesus die Mauern seines Grabes durchbrochen hat und von den Toten auferstanden ist.
Ein weiteres Symbol des Osterfestes ist der Osterhase. denn in dieser Zeit erwacht die Natur wieder mit neuen Leben und man kann den Hasen oft über die Felder hoppeln sehen.
Frühling ist die Zeit der Erneuerung, wie sie in jedem Frühjahr geschieht. Die Schneeglöckchen läuten ganz leise den Frühling ein. Die Blumen beginnen zu blühen. Die Vögel beginnen zu singen.
Ostern ist auch für uns eine Einladung, einen neuen Anfang mit Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht zu wagen, und uns weiterhin der Sanierung unserer Heimatkirche in Studanka/Schönborn und der Restaurierung der Orgel zu widmen.
Wenn auch der Ostergottesdienst in diesem Jahr nach den Regeln des Lockdowns in der Kirche nicht in der bewährten Tradition gefeiert werden kann, hindert uns niemand daran, die Osterbräuche zuhause zu pflegen.
Frische Zweige, wie Kirschbaum, Haselnussstrauch, Birke und Forsythie, Palm- und Weidenkätzchen mit bunten Eiern geschmückt, gehören ebenso dazu wie der Osterhase und das Osterlamm. Der Osterkuchen in Form eines Lammes erinnert daran: an die Liebe Gottes zu den Menschen und zur Schöpfung insgesamt. Und daran, dass das Leben siegt.
Viele von uns sehnen sich zurück zur Normalität, zu dem Leben, welches sie vor der Pandemie gelebt haben. Doch der Lockdown hat nicht nur Nachteile; Mitten im Shut-Down der Zivilisation laufen wir durch Wälder oder Parks, oder über fast leere Plätze. Aber das ist keine Apokalypse, sondern ein Vorzeichen für einen Neuanfang.
Zeit zum Nachdenken!
Es ist nötig, zu hinterfragen wie wollen wir danach leben?
Könnte es sein, dass das Virus unser Leben in eine Richtung geändert hat, in die es sich sowieso verändern sollte? Könnte es uns gleich einem Weckruf wachrütteln, Zeit und Kraft zu tanken und sich ganz neu für die Zukunft inspirieren lassen?
Manchmal ist es gerade der Bruch mit den Routinen und dem Gewohnten, der unseren Zukunfts-Sinn wieder freisetzt.
„Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.“
Peter Kusmia
Gerade Ostern ist auch eine Einladung an uns, einen neuen Anfang zu wagen und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Unter Nutzung der Impfungen gegen Corona, Schnelltests und Einhaltung der AHA-Regeln werden wir auch die dritte Welle der Corona-Pandemie überstehen und können uns dann vielleicht im September alle gesund wiedersehen und in der Kirche des HL. Franz von Assisi in Studanka / Schönborn persönlich treffen.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien von ganzem Herzen ein gesegnetes, frohes und geruhsames Osterfest, das hoffentlich blauen Himmel und milde Frühlingssonne bringen wird.
Im Namen des Vorstandes des Fördervereins
Kirchensanierung Schönborn
Monika und Dr. Josef Hille