Durch die Corona – Pandemie hat sich unser Leben unglaublich verändert.Wir erleben die Advents- und Weihnachtszeit in diesem Jahr unter bisher nicht gekannten Zwängen.
Nicht nur in den Familien, auch in den Kirchen wird das Weihnachtsfest dieses Jahr unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen ganz anders gefeiert. Vollbesetzte Gottesdienste mit dichtem Gedränge vor der Krippe wird es am Heiligabend 2020 nicht geben. Weihnachten Corona-konform: das heißt, mit Mundschutz ohne Gesang und mit Abstand zueinander! Hinzukommen die Nutzung von Desinfektionsmitteln, das Erfassen von Kontaktdaten, Lüften und Teilnehmerbegrenzung.
Mit der Gewissheit und dem Aufruf „Fürchtet Euch nicht – Gott bei Euch“ wollen die katholische und die evangelische Kirche allen Gläubigen Mut machen und gemeinsam die Botschaft verkünden “ Gott hat mit der Geburt seines Sohnes ein Hoffnungszeichen“ in die Welt gesendet. Diese Hoffnung wollen wir auch in diesem Jahr feiern! Gott bei euch! Obwohl der Gesundheitsschutz an erster Stelle steht, werden die Kirchen kreativ und wollen die Botschaft “ Weihnachten“ zu den Menschen bringen. Gerade in dieser Zeit der Pandemie kann der Glauben eine Kraftquelle sein, denn Weihnachten ist das Fest, wo Hoffnung greifbar wird und Licht in die Dunkelheit kommt.
Auch für die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten an der pseudo-romanischen, dem Heiligen Franziskus von Assisi geweihten Heimatkirche in Studanka (Schönborn) haben wir Hoffnung.
Bedenken wir, dass auch unsere Vorfahren sich den Fragen ihrer Zeit gestellt, Antworten gefunden und im Laufe der Geschichte einen Schatz von Erfahrungen und Einsichten gewonnen haben, auf die auch wir in der Auseinandersetzung mit den Fragen und Herausforderungen unserer Gegenwart nicht verzichten sollten.
Die Hoffnung sowohl auf weitere notwendige Sanierungsarbeiten in der Kirche des Hl. Franziskus von Assisi in Studanka (Schönborn), deren Bau 1869 begonnen und am 13. Oktober 1872 geweiht wurde, werden wir nicht verlieren.
Schließlich ist der Kirchturm unserer Heimatkirche eine bereits aus der Ferne auffallende Dominante des Dorfes Studanka (Schönborn). Erinnern wir uns an das Wirken unseres hochgeschätzten verstorbenen Monsignore Winfried Pilz, der jeden Freitag Wanderer und Pilger zur Einkehr und zum Gespräch in diese besondere Kirche eingeladen hatte.
Nach seinem Tod ist es stiller geworden in der Kirche. Bisher ist diese Stille noch nicht durch ein erneutes Aufleben der Arbeit in der kleinen Kirchgemeinde in Studanka aufgehoben. Nun endet leider mit dem Christkönigsfest auch die Dienstzeit für Pfarrer Andrzej Glombitza, in Leutersdorf, der für unseren Förderverein „Kirchensanierung Schönborn“ ein verständnisvoller Ansprechpartner war.
Die Corona – Krise verdeutlicht auf jeden Fall, wie zerbrechlich unsere vernetzte Welt und unser Weltgesundheitssystem ist.
Im Hebräerbrief 12, 27ff. ist davon die Rede, dass eines Tages himmlische und irdische Mächte und Systeme erschüttert werden.
Papst Franziskus aber hat bei verschiedenen Gelegenheiten eine geistliche Deutung der Corona-Krise vorgelegt, die die Interpretation des Auftauchens der Pandemie als „Strafe Gottes“ vermeidet, sie aber gleichwohl als „Gelegenheit zur Umkehr“ zu verstehen sucht. Eine aus christlicher Sicht durchaus legitime Auslegung, denn tatsächlich kann alles im Leben Anlass sein, den Blick auf die Zukunft zu schärfen.
Viele Menschen erfahren im „Lockdown“, wie machtlos sie sind, wie leicht persönliche Pläne durchkreuzt werden können, wie hilflos man sich fühlen kann. Zugleich war und ist es für manche von uns eine Gelegenheit, „einen Gang zurückzuschalten “ und soziale Kontakte neu schätzen und leben zu lernen. Jetzt ist die Gelegenheit, den eigenen Lebensstil zu überdenken- auf persönlicher Ebene, aber auch gesellschaftlich. Was ist wichtig? Wie möchte ich mein persönliches Leben mit Freunden oder der Familie gestalten? Wie können wir nachhaltiger leben?
Unsere Aufgabe als Förderverein Kirchensanierung Schönborn besteht nicht nur darin, die Tradition zu bewahren, sie weiterzuführen und uns den veränderten Fragen unserer Zeit neu zu stellen. In der Auseinandersetzung mit der Tradition werden wir neue Antworten und einen Fortschritt im Verständnis des Wortes Gottes finden müssen.
„Das Leben ist viel zu kostbar, als dass wir es entwerten dürften, indem wir es leer und hohl, ohne Sinn, Liebe und letztlich ohne Hoffnung verstreichen lassen.“
Václav Havel
Wir danken allen Spendern und Förderern, die mit ihren Spenden helfen unser gemeinsames Vorhaben, die Kirche des Hl. Franz von Assisi in Studanka (Schönborn) für die Nachwelt zu erhalten. Wir hoffen von ganzem Herzen, dass Sie uns auf diesem Weg weiter begleiten und mit der Restaurierung der historischen Orgel die Wiederherstellung eines Klanges von großer Schönheit gelingen möge.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien gesegnete Weihnachten und ein besinnliches Fest. Möge Gott auch im nächsten Jahr immer seine schützende Hand über Sie halten und bleiben Sie gesund.
Familie Heinrich Hille und Familie Dr. Josef Hille
im Namen des Vorstandes und der Mitglieder des
Fördervereins „Kirchensanierung Schönborn“