Trauer um Dechant P. Alexej Baláž

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* 11. Juni 1943 / † 3.November 2016

Nach langer, schwerer Krankheit, die er geduldig stets mit Optimismus und vor allem viel Gottvertrauen ertragen hatte, starb Dechant P. Alexej Baláž am 3. November 2016 im Krankenhaus Decin (Tetschen).

Wie kein anderer war P. Alexej Baláž ein Pfarrer mit Leib und Seele, der in fast einem halben Jahrhundert seines seelsorgerischen Wirkens in Varnsdorf und Umgebung tiefe Spuren hinterlassen hat.

Geboren am 11. Juni 1943 in Humene in der Slowakei studierte er an der St. Cyril und Methodius-Theologischen Fakultät in Litomerice und wurde nach seinem Theologie­studium am 24. Juni 1972 in St. Stephen in Litomerice zum Priester geweiht. Seinen Priesterdienst verrichtete er in Liberec (Reichenberg) als Kaplan und stand seit dem 1. November 1981 als Dechant dem Dekanat in Krasna Lipa (Schönlinde) in Doubice (Daubnitz) vor. Er wirkte als Pfarrer in Varnsdorf (Warnsdorf), in Studanka (Schönborn), in Jretin pod Jedlovou (Georgenthal) in Podluzi (Niedergrund) und in Snezna (Schauhübel bei Schönlinde).Zwischen 1995 und 2014 war P. Alexej Baláž Vikar im Vikariat Bezirk Decin und wurde am 11. April 1995 zum Kanon der Domkapitel in St. Stephen in Litomerice ernannt.

Als Geistlicher erlebte Dechant P. Alexej Baláždie Zeiten des Umbruchs. Diese Umbrüche haben ihm schwer zu schaffen gemacht, denn seine Aufgabe war es, die Vorgaben des Bistums umzusetzen.  Die vielen, teils persönlichen Anfeindungen haben ihm zugesetzt. Kritik ist nicht an ihm abgeperlt, denn er war ein sensibler Mensch, der ein schweres Amt innehatte.

Dechant P. Alexej Baláž war ein Pfarrer alter Schule. Wer ihm begegnete, traf einen hoch gewachsenen Mann mit kräftiger Stimme und fundiertem Wissen, zu dem man aufblicken, an dem man sich aber auch reiben konnte, denn er hinterließ nicht nur seelsorgerische Spuren, sondern auch baumeisterliche. Trotz der Verweigerung staatlicher Behörden veranlasste er 1975 die Reparatur des Daches der Kirche in Doubice  auf eigene Kosten. Seit 1981 war er bis zu seinem Tod  Pfarrer in Varnsdorf.

In seine „Amtszeit“ fiel auch die in einem ersten Bauabschnitt erfolgte Renovierung des Kirchturms der Heimatkirche des Heiligen Franz von Assisi in Studanka /Schönborn, die er als Mitglied des Kirchenfördervereins unterstützte. Letztlich ist es Dechant P. Alexej Baláž zu verdanken, dass nach 1945 durch die Erneuerung des Kirchendaches die Schönborner Kirche vor dem Verfall bewahrt werden konnte.

Gemeinsam mit den in Schönborn verbliebenen Sudetendeutschen und mit Hilfe seiner Freunde und Verwandten aus der Slowakei hat er die Kirche neu verputzen lassen. Im Inneren wurde die Kirche mit dem heute noch sehenswerten hellen Anstrich versehen.  Außerdem ließ P. Alexej Baláž die klangvollen Glocken im Kirchturm wieder aufhängen und ein Taufbecken aufstellen. Sein Verdienst ist es auch, dass die Stifterfiguren an den Seitenwänden in der Kirche wieder in alter Pracht den Kreuzgang zieren. Nach Abschluss der Sanierung zelebrierte er im Jahr 2015 die festliche Weihe des neuen Kreuzes an der Ostseite der Kirche anlässlich des Heimattreffens der „Niederländer“.

Solange es sein Gesundheitszustand erlaubte, hat Dechant P. Alexej Baláž regelmäßig am Sonntag den Gottesdienst in der Kirche des Heiligen Franz von Assisi gehalten.

Trotz mancher Querelen erreichte stets ein gutes Einvernehmen zwischen kirchlicher und politischer Macht zum Wohle der Gemeinden des Dekanats. Nun hat sich der Lebenskreis von P. Alexej Baláž, der sicherlich in den Herzen der Gläubigen weiterlebt, geschlossen. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. Mögen ihn die Engel zum Paradies geleiten und der Herr ihm das ewige Leben schenken.

Am 12. November 2016 wurde er, seinem Wunsch entsprechend, in der Gruft der Dekanatskirche der Heiligen Peter und Paul in Varnsdorf beigesetzt.

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Heinrich Hille, im Namen der Mitglieder des Fördervereins Kirchensanierung Studanka /Schönborn